Das Volk der Massai
Wer kennt sie nicht – die Fotos der hochgewachsenen Männer und Frauen mit ihren bunten Tüchern. Die Massai sind ein Hirten- und Kriegsvolk. Mit ihren Rinderherden durchziehen sie als Halbnomaden die Dornbusch- und Grassavannen Nordtansanias und Südkenias. Die Massai sind lang aufgeschossene Menschen mit schwarzbrauner Hautfarbe, schmalen Lippen und hoher Stirn. Die Krieger tragen stolz ihre Speere, Schmuck bedeckt Stirn, Arme, Beine und Ohrläppchen. Frauen und Kinder haben das Haupthaar geschoren. Das Zuhause der Massai ist der Kral. Ein solches Boma (=Weiler) besteht aus einem Doppelkreis von Dorngestrüpp, das nach außen vor wilden Tieren schützt. Im Innenkreis sind nachts die Rinder, Ziegen und Schafe untergebracht. Zwischen den beiden Dornzäunen liegen die Hütten, etwa 1,60 m hoch, aus Pfosten und Stecken als Fachwerk gebaut und mit einem Lehm-Kuhdung-Gemisch bestrichen. Darin befindet sich etwas erhöht die Schlafstätte für Mütter und Kinder davon getrennt die des Mannes. In der Mitte ist die Kochstelle, Feuerholz an der Seite, dazu einige Aluminiumtöpfe. Kalebassen mit Milch, Rinderblut und Wasser liegen am Kopfende der Frau. Es ist ihre Aufgabe, die Hütte zu bauen. Überhaupt ist die Frau in der Massaikultur für fast alle Arbeiten zuständig, sei dies Holz sammeln, kochen, Wasser holen, melken und Kinder großziehen, während sich die Männer vorwiegend um ihre Rinder- und Ziegenherden kümmern. Die Polygamie gehört zur Kultur der Massai.
In ihrer Kultur dreht sich alles um das Rind – die Massai glauben, dass alle Rinder dieser Welt ihnen gehören. Bis heute rechnet der Massai in Rindern, obwohl ihm die tansanische Währung sehr wohl bekannt ist. Im Leben der Massai spielen – wie bei allen Naturvölkern – Riten eine wichtige Rolle. Eine herausragende Stelle nimmt dabei die Beschneidung ein. Damit werden die Jungen in die Gruppe der Krieger aufgenommen. Aber auch Mädchen werden mit Eintritt in die Pubertät beschnitten.
Die Bibel sagt uns, dass der Schöpfer alle Menschen dieser Erde als seine Geschöpfe liebt. Der Missionsauftrag Jesus an seine Jünger kennt keine Kulturbarrieren. Wenn am Ende der Tage aus allen Völkern, Nationen und Sprachen Menschen vor dem Thron des Weltenrichters stehen werden, dann schließt dieses „alle“ auch die Massai ein. „Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen alle Schatten hinter dich!“ Im Massailand mit dem scharfen Kontrast zwischen Licht und Schatten verstehen die Menschen dieses Sprichwort. Und dann können wir von Jesus reden, dem Licht der Welt. Wenn wir uns ihm zuwenden, unser Leben nach ihm ausrichten, fallen die Schatten unseres Lebens – Not, Krankheit, Sünde – hinter uns. Wer auf das Dunkle, die Schatten blickt, wird stolpern. Wenn Gottes Wort unseres Fußes Leuchte ist, gehen wir sichere Wege.